Klimafitte Thermenhauptstadt Fürstenfeld: Energiemasterplan und Investitionsprogramm zur Erreichung einer städtischen Klimaneutralität

Bezeichnung
Klimafitte Thermenhauptstadt Fürstenfeld: Energiemasterplan und Investitionsprogramm zur Erreichung einer städtischen Klimaneutralität

Beschreibung
Die Thermenhauptstadt Fürstenfeld strebt als Klimabündnis Steiermark-Gemeinde und KEM-Gemeinde eine Dekarbonisierung bis 2030 an. Es soll in kürzester Zeit eine „städtische Energiewende“ geschafft werden (Raus aus Öl und Gas). Umgerechnet 1.500 Haushalte sowie das LKH Fürstenfeld werden mit eigener Wärme und umgerechnet 5.600 Haushalte mit eigenem Strom versorgt. Dazu investieren die Stadtwerke Fürstenfeld entsprechend eines Energiemasterplans insgesamt € 70 Mio. exkl. Ust. in umfangreiche Photovoltaik-Projekte (15 ha), eine Holzvergaseranlage sowie Batteriespeicheranlagen und bauen das dazugehörende Strom- und Fernwärmenetz bedarfsgerecht aus.

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Regionalstelle
Hartberg-Fürstenfeld

Kategorie
Energieinfrastrukturentwicklung

SDGs
SDG 11 Nachhaltige Städte und Gemeinden

Erläuterung
Klimafitte Thermenhauptstadt Fürstenfeld: Energiemasterplan und Investitionsprogramm zur Erreichung einer städtischen Klimaneutralität

Die Stadt Fürstenfeld strebt als Klimabündnis Steiermark-Gemeinde und KEM-Gemeinde eine Dekarbonisierung bis 2030 an. Es soll in kürzester Zeit eine „städtische Energiewende“ geschafft werden (Raus aus Öl und Gas).
Dazu investieren die Stadtwerke Fürstenfeld entsprechend eines Energiemasterplans insgesamt € 70 Mio. exkl. Ust. in umfangreiche Photovoltaik-Projekte (15 ha), eine Holzvergaseranlage sowie Batteriespeicheranlagen und bauen das dazugehörende Strom- und Fernwärmenetz bedarfsgerecht aus.
Der Energiemasterplan zur Erreichung einer städtischen Klimaneutralität der Thermenhauptstadt Fürstenfeld (thermische u. elektrische Erneuerbare Energieversorgung) wird durch die Stadtwerke Fürstenfeld mit folgendem Investitionsprogramm umgesetzt (siehe punktuelle Darstellung). Ausgehend von einem im Jahr 2022 rund 70%-igen Gasanteil bei der städtischen Wärmeversorgung werden die investiven Maßnahmen bis Dezember 2024 dahingehend gesetzt, dass in kürzester Zeit eine „städtische Energiewende“ geschafft werden kann:
• Errichtung von PV-Flächen mit einer jährlichen Stromproduktion von insgesamt 33.000 MWh:
o Errichtung von Dachflächen – PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden: 1.014 kWp, bereits in Betrieb
o Errichtung von 15 ha PV-Anlagen (Agri PV, größtenteils im SAPRO PV-Programm des Landes Steiermark). 15.000 kWp, bereits in Betrieb (Juli 2024)
• Errichtung Österreichs größter Holzvergaseranlage: Strom: 2.000 kW (Leistung) mit 16.000 MWh Stromproduktion/Jahr; Wärme: 3.000 kW (Leistung) mit 25.000 MWh Wärmeproduktion/Jahr; bereits in Betrieb (April 2024)
• Errichtung Österreichs größte Batteriespeicheranlage: 24.000 kWh Speicherkapazität, 12.000 kW Leistung; in Bau befindlich (Inbetriebnahme Dez. 2024)
• Bedarfsgerechter Ausbau des Fernwärmenetzes für die Nutzung der o.a. thermischen Erneuerbaren Energie
• Bedarfsgerechter Ausbau des Stromnetzes
• Eine bestehende Biomasse-, und Biogas-Anlage wurden in den Energiemasterplan integriert


Die Stadtgemeinde Fürstenfeld will damit einen umfassenden Beitrag zur regionalen Energieunabhängigkeit, CO2-Reduktion und zur Erreichung der Klimaziele leisten.
Folgende Detailziele werden verfolgt:
• Umgerechnet 5.600 Haushalte sollen durch Österreichs größte Holzvergaseranlage, 15 ha neu errichtete PV-Anlagen und umfassende öffentlichen PV-Dachflächenanlagen mit eigenem nachhaltigen Strom versorgt werden; Strom: 33.000 MWh Stromproduktion/Jahr
• Stromspeicherkapazität für umgerechnet 2.000 Haushalte; Stromspeichervolumen von 24.000 kWh durch Österreichs größte Batteriespeicheranlage; Entlastung des überregionalen Netzes, Lastenausgleich im Stromnetz, Mittagsspitzen-Dämpfung, Beitrag zur Ganzjahresstromautarkie
• Wärmeversorgung mit erneuerbarer thermischer Energie für umgerechnet 1.500 Haushalte und das Landeskrankenhaus Fürstenfeld; 25.000 MWh Wärmeproduktion/Jahr zzgl. bestehender Biomasse- u. Biogasanlage

Durch dieses Projekt werden folgende positive Auswirkungen und Erfolge in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Soziales geschafft:
• Die CO2-Einsparung macht im Vergleich zu Erdgas pro Jahr über 11.000 Tonnen aus.
• Mehr als drei Millionen Euro fließen durch die Belieferung der Anlage mit Steirischen Pellets jährlich in regionale Wertschöpfung und sichern Arbeitsplätze. Das Einsparungspotenzial im Vergleich zu den Gaspreisen ist nicht nur beachtlich, sondern bedeutet auch Unabhängigkeit vom instabilen Weltmarkt und gewähreistet damit ein Maximum an Energieversorgungssicherheit. In den o.a. Erneuerbaren Energie-Anlagen wurden insgesamt 3 neue Arbeitsplätze (VÄ) geschaffen.
• Partizipationsmöglichkeit der Bevölkerung durch ein Bürgerbeteiligungsmodell „FAIRsorgt“ der Stadtwerke Fürstenfeld
• Mittelfristiger Ausstieg aus Öl und Gas in der öffentlichen thermischen und elektrischen Versorgung (bis 2030)

Die o.a. Ergebnisse sind als jährliche Ergebnisse zu betrachten. Durch das Investieren und Betreiben der Anlagen durch die gemeindeeigenen Stadtwerke ist ein dauerhafter Betrieb im Sinne der Bevölkerung der Thermenhauptstadt Fürstenfeld gewährleistet.
Der Vorbildcharakter der gegenständlichen Umsetzung des Energiemasterplans ist einerseits dadurch gegeben, dass die Stadtwerke Fürstenfeld als städtischer Energieversorger Investor, Betreiber und Vermarkter sind und somit die Wertschöpfung in der städtischen öffentlichen Hand bleibt. Andererseits können diese Investitionsprojekte/Energiemasterplanumsetzung als Referenzmodell für österreichische Kleinstädte (Technik, Größenordnung, Wirtschaftlichkeit, CO2-Einsparung) betrachtet und gerne besichtigt werden. Dazu ist bereits ein Besucherzentrum als „Energieschauplatz“ in Planung.
Es gibt bereits mehrere Anfragen von österreichischen Städten und Gemeinden für Besichtigungen und Informationstransfer. Erste Besichtigungen haben bereits stattgefunden.

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